Mit innovativen Beschichtungen für die Schifffahrt begegnet die Lackbranche einer doppelten Herausforderung: der Vermeidung der Abgabe von schädlichen Inhaltsstoffen an Gewässer und der Reduktion des Kraftstoffverbrauchs der globalen Kreuzfahrt- und Frachtschiffflotten. Intelligente Beschichtungen von Schiffsrümpfen verringern zusätzlich den Eintrag sog. invasiver Arten und schützen so die biologische Vielfalt in den Meeren.
Ohne die Behandlung der Außenseite von Schiffen siedeln sich Algen, Seepocken und andere Meeresbewohner an, die den Strömungswiderstand und damit auch den Kraftstoffbedarf erhöhen. Ein Mittel dagegen sind sogenannte Antifouling- bzw. Bewuchsschutzanstriche. Bei einem Containerschiff kann ein um fünf Prozent verringerter Widerstand bereits zu Einsparungen von 2.000 Tonnen Treibstoff pro Jahr führen.
Der dafür benötigte Bewuchsschutz wird meist durch Biozide gewährleistet. Ab einer bestimmten Konzentration im Gewässer können diese ein Problem für die Meeresbiologie darstellen. Unternehmen aus der Branche und Forschungseinrichtungen entwickeln deshalb neue Beschichtungen, die mit weniger oder auch ganz ohne Wirkstoffe funktionieren. Ein Beispiel sind Beschichtungen auf Silikonbasis, deren Oberfläche ähnlich beschaffen ist wie die Antihaftbeschichtung einer Bratpfanne. Interessant ist die Entwicklung eines Lackes, bei dem die Oberflächenstruktur der Haut von Haien als Vorbild diente – sogenannter „Haihautlack“.
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