Nachhaltigkeit und Ressourcen

17 Ziele für Mensch, Umwelt und Unternehmen

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Besseres Klima, Kampf dem Hunger, für eine bessere Bildung: Bis 2030 sollen die Entwicklungsziele der Vereinten Nationen weltweit um gesetzt werden. Doch die Agenda ist recht sperrig: 17 Ziele und 169 Unterziele sind nicht einfach zu vermitteln.

Schon der Name klingt umständlich: SDG steht für Sustainable Development Goals – nachhaltige Entwicklungsziele, das klingt nicht besonders eingängig.

Immerhin sind die Logos für die Kampagne bunt und griffig: Ein Rad mit farbenfrohen Speichen und bunte Quadrate mit eingängigen Symbolen für die einzelnen Ziele. Mehr und mehr dieser Symbole tauchen im öffentlichen Raum auf, stehen auf Bannern und Fahnen. Zuletzt segelte Greta Thunberg unter dem bunten Speichenrad nach New York, und bei den „Fridays For Future“-Demos werden die Ziele skandiert. Schon dies zeigt, wie das Thema Nachhaltigkeit immer stärker an Fahrt gewinnt und sich auch die Unternehmen der Farbenbranche mit der UN-Agenda und den SDG intensiver auseinandersetzen müssen.

SOZIALES, UMWELT UND WIRTSCHAFT

Der Begriff Nachhaltigkeit steht inzwischen für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen und Organisationen. Die Vereinten Nationen haben in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie die Agenda 2030 beschlossen. Das Kernstück dieses Programms bilden 17 Entwicklungsziele (SDG) mit 169 konkreten Vorgaben, welche auf alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Soziales, Umwelt und Wirtschaft – abzielen.

Die Agenda 2030 gilt für alle Staaten dieser Welt – Entwicklungsländer, Schwellenländer und Industriestaaten. In Deutschland werden die SDG in der von der Bundesregierung inzwischen umfassend überarbeiteten Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie umgesetzt. Das Thema Nachhaltigkeit ist damit in der öffentlichen und politischen Diskussion angekommen, und es werden zunehmend auch konkrete Anforderungen an die Unternehmen gestellt.

FARBENBRANCHE UND DIE SDG

Nachhaltigkeit wird auch für die Farbenbranche immer wichtiger: Schon seit den Achtzigerjahren setzt sich die chemische Industrie für Nachhaltigkeit ein und hat die weltweit einzigartige Initiative „Responsible Care“ gegründet. Die Initiative steht für die ständige Verbesserung von Gesundheitsschutz, Umweltschutz und Sicherheit in den Unternehmen.

Mitte der Neunzigerjahre hat dann die deutsche Lack- und Druckfarbenbranche mit den Leitlinien „Umweltschutz, Gesundheit und Sicherheit“ ebenfalls ein klares Zeichen zum verantwortlichen Handeln in allen Fragen des Umwelt- und Gesundheitsschutzes und zur gesellschaftlichen Verantwortung gesetzt. Die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen der Branche umfassen die gesamte Wertschöpfungskette über Rohstoffauswahl, Produktion, Anwendung und Nutzung bis hin zu Entsorgung und Recycling. Schließlich unterstützt der VdL die nachhaltige Entwicklung der Branche mit seiner Verbandsstrategie „Vision 2025“.

Die globalen Herausforderungen sind in dieser Zeit immer größer geworden: Die in den SDG formulierten Zielvorgaben zu deren Lösung richten sich nunmehr in erster Linie an die Staaten der Weltgemeinschaft. Aber auch von Branchen und Wirtschaftsunternehmen wird erwartet, dass sie einen aktiven Beitrag leisten. Für die chemische Industrie wurde sogar ein expliziter Auftrag formuliert: die Freisetzung von Chemikalien in Luft, Wasser und Boden zu verringern und nachteilige Auswirkungen von Chemikalien auf die Gesundheit zu minimieren (konkrete Unterziele 3.9, 6.3 und 12.4).

BEITRÄGE DER LACK- UND DRUCKFARBENINDUSTRIE

Schon heute leisten die Unternehmen der deutschen Lack- und Druckfarbenbranche wichtige Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung: über ihre Produkte, die nachhaltige Gestaltung ihrer Produktionsprozesse, über Sozialpartnerschaft im Betrieb, Kooperationen und gesellschaftliches Engagement. Solche Beiträge werden aber häufig nicht ausreichend erkannt oder gar öffentlich kommuniziert. Der VdL hat daher eine gezielte Kommunikation zum gesellschaftlichen Beitrag der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie aufgebaut und zeigt künftig die vielfältigen Beiträge auf.

Bis dahin war es ein Stück: Sämtliche Nachhaltigkeitsthemen entlang der Wertschöpfungskette von Farben, Lacken und Druckfarben hat die Geschäftsstelle in einem ersten Schritt zusammengetragen und den 17 Zielen zugeordnet. Die relevanten Themen wurden in den Gremien eingehend diskutiert und priorisiert. Den Blick von außen auf die Branche unternahm die Frankfurter Agentur „:response“, ein Beratungsunternehmen für Nachhaltigkeit. In Interviews mit Fachleuten analysierte „:response“ die Branche weiter im Detail mit dem Ziel, die wesentlichen SDG-Beiträge zu identifizieren und die acht bedeutendsten SDG für unsere Branche herauszuarbeiten. Diese fokussieren sich auf Beiträge zum gesellschaftlichen Handeln der gesamten Branche und zum nachhaltigen Produktnutzen.

Zur öffentlichen Kommunikation der SDG-Beiträge wurde ein Informationsbereich auf unserer Webseite aufgebaut. Dort erhält man einen Überblick über die acht wesentlichen SDG mit Bezug zu den relevanten Themen unserer Industrie. In einzelnen Artikeln werden aktuelle Beispiele aus der Branche erläutert. Weitere Angebote wie Downloads von Grafiken, Informations- und Kommunikationsmaterialien für unsere Mitgliedsunternehmen werden folgen:

NACHHALTIGE BRANCHENZIELE MIT MEHRWERT

Neben der Kommunikation zum gesellschaftlichen Beitrag und nachhaltigen Nutzen der Produkte sollen sich die Ziele der gesamten Lack- und Druckfarbenindustrie künftig stärker an den globalen Nachhaltigkeitszielen ausrichten. Im Zentrum der bisherigen Anstrengungen stand die Verbesserung des Arbeitsschutzes und der Anlagensicherheit, die Minimierung des Einsatzes von gesundheitsgefährdenden Rohstoffen, die Offenlegung des Einsatzes von neuen Nanomaterialien und  die Erhöhung der Transparenz der gesamten Lack- und Druckfarbenbranche.

Die neuen „VdL-Branchenziele“ sollen wirtschaftliche, ökologische und soziale Kriterien der SDG gleichermaßen erfassen. Zudem sollen diese mit quantifizierbaren Kennzahlen verknüpft werden, um die nachhaltige Entwicklung der Branche messbar zu machen. Diese Branchendaten werden zum Beispiel von Ermittlung der Arbeitsunfälle über die Freisetzung von flüchtigen organischen Verbindungen bis hin zu Energie- und Wasserverbrauch reichen. Ein Vergleich mit den ermittelten Branchenstandards soll künftig zur Identifizierung von weiteren Verbesserungspotentialen der einzelnen  Unternehmen beitragen.

Bleibt die praktische Anwendung: Die Unternehmen sind aufgefordert, die Relevanz der SDG für sich selbst zu bestimmen.

  • Identifizieren Sie die Auswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit auf relevante Nachhaltigkeitsthemen der Wertschöpfungskette.
  • Wo haben Sie Handlungsbedarf bzw. Potentiale?
  • Mit welchen konkreten Maßnahmen kann Ihr Unternehmen einen positiven SDG-Beitrag erreichen?
  • Und: Kommunizieren Sie Ihre Fortschritte zur Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele.


DIE ACHT BEDEUTENDSTEN SDG FÜR UNSERE BRANCHE:

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