Auf der „Technische Tagung“ des VdL haben sich Ende November die Verbandsmitglieder wieder über aktuelle Entwicklungen technischer Fragen in der Lack- und Druckfarbenbranche getroffen und über neue Gesetzgebungswerke diskutiert. 106 Experten und Sicherheitsfachleute waren zu dem Forum im VCI-Haus hoch über Frankfurt gekommen, um zu Netzwerken und sich über ihre Themen „Produktsicherheit, Arbeitsschutz und Umweltschutz“ auszutauschen.
„Die Technische Tagung ist immer eines der Highlights des Verbandjahres“, begrüßte Hauptgeschäftsführer Martin Engelmann die Anwesenden. Wieder sei es gelungen, ein Forum zu bieten, in dem der fachliche Austausch innerhalb der Branche im Vordergrund steht. „Und wenn ich diesen großen, vollen Raum sehe, sind wir hierauf schon ein wenig stolz.“
Engelmann selbst machte den Anfang mit dem Dauerbrenner-Thema Titandioxid. Er berichtete nicht nur aus erster Hand von den neuesten politischen Entwicklungen, sondern präsentierte auch neue Grafiken zum Thema Staub, mit denen nun kommunikativ gearbeitet werden soll. Inhaltlich hat sich die Diskussion hier ein Stück weit ins Technische verschoben, je deutlicher wird, dass es um Staubschutz am Arbeitsplatz geht.
Vom VCI unterstützten Stanislaus Koch und Michael Lulei die Veranstaltung. Koch referierte zur heran eilenden harmonisierten Meldung an die Giftinformationszentren. Trotz vieler Unklarheiten und fragwürdiger Fristen empfahl Koch hier schon erste Schritte bei Vorbereitung, Rezeptierung, Etikettierung, UFI-Erzeugung und Einreichung der Produktmeldungen. Lulei zog eine Bilanz zu zehn Jahren REACH und CLP, die nach wie vor diskutierten Regelungswerke in der Chemie. Hier begleite der VCI den aktuellen REACH-Review für 2022 und bestehe auf ein stabiles rechtliches Umfeld: „Keine Änderung der Verordnung, keine Verschärfung, kein REACH plus!“
Zum Dauerbrenner Konservierungsmittel berichtete VDL Referent Christof Walter und stellte sich den Fragen der VdL-Mitgliedsunternehmen zur Strategie des Verbandes. Gerd Jürgen Winterlik von der BG RCI stellte erste Zwischenergebnisse aus dem Projekt „Vision Zero vor“, das vor zwölf Monaten auf der technischen Tagung mit der Lackindustrie gestartet wurde. Neue „Vertiefungsleitfäden“ und ein künftiger Praxisordner sollen hier zum Erfolg in Sachen Arbeitsschutz und Unfallquoten führen.
„Eine gelungene Veranstaltung, die uns einen guten Überblick und doch die eine oder andere neue Perspektive gibt“ lobte ein Teilnehmer die Organisatoren, auch im Hinblick auf Vorträge zur TA Luft und zur AwSV. „Ich komme immer gerne und tausche mich über allerlei Themen mit den Kollegen aus. Dazu kommt man sonst selten“, unterstreicht eine weitere Fachfrau.
Eine kleine Attraktion am Rande der Veranstaltung bot schließlich Sabine Kranz von der Frankfurter Agentur Thinkpen, die die Veranstaltung mit dem Zeichenstift live begleitete. Graphic recording nennt sich diese zeichnerische Aufarbeitung solcher komplexer Vorträge. Am Ende der Veranstaltung entsteht so ein Poster, das die Veranstaltung zusammenfasst und das Wesentliche konzentriert veranschaulichen soll. Ein gelungener Versuch, der am Ende anschaulich bunt und natürlich in Farbe präsentiert wurde.