An Gebäudefassaden können sich Algen und Pilze ansiedeln, die als farbiger, meist grau-grünlicher bis schwarzer Bewuchs sichtbar werden. Betroffen sind alle Materialien wie Putze, Beschichtungen, Holz, Metall, Glas, Klinker, Stein, Kunststoff oder Sichtbeton. Diese „lebenden“ Verschmutzungen beeinträchtigen nicht die bauphysikalische Funktionalität. Die Konstruktion einer Fassade, die Materialwahl und standortbedingte Faktoren beeinflussen die Wahrscheinlichkeit des Bewuchses.
Die Frage, wie auch die Fassade zu einem Lebensraum von Algen und Pilzen wird und wie dies verhindert werden kann, wird schon seit vielen Jahren diskutiert. Zur Vermeidung von mikrobiologischem Bewuchs gibt es neben konstruktiven Maßnahmen auch materialspezifische Lösungsansätze mit und ohne biozide Wirkstoffe.
Der Planer ist verantwortlich für eine werkstoffgerechte Detailplanung, abgestimmt auf die bautechnischen, klimatischen und umweltbedingten Einflüsse. Bei der Planung sind z. B. wasserabführende Maßnahmen, ausreichende Dachüberstände, funktionstüchtige Horizontalabdeckungen sowie entsprechende Tropfkanten zu berücksichtigen. Zur Erhöhung des Schutzes gegen mikrobiologischen Bewuchs gibt es unterschiedliche Lösungsansätze bei Fassadenputzen und -beschichtungen mit und ohne Filmschutzmittel. Das Merkblatt soll Ausführenden helfen, dem Auftraggeber die Vor- und Nachteile der jeweiligen Ausführung aufzuzeigen, damit dieser eine fundierte Entscheidung treffen kann.
Das Merkblatt wurde von mehreren Verbänden mit fachlicher Unterstützung des Fraunhofer-Institut für Bauphysik erstellt.