Aline Rommert und Christof Walter verantworten beim VdL die Broschüre „How to Green Deal“, die Unternehmen helfen soll, besser durch die gefährlichen Klippen der EU-Regulatorik zu navigieren. Warum schon nach einem Jahr eine Überarbeitung nötig war, und was bei dem digitalen Angebot verbessert wurde, erklären die beiden Experten im Interview:
Die digitale Broschüre „How To Green Deal“ ist bei den VdL-Mitgliedern sehr gut angekommen und wird als wichtige Hilfestellung geschätzt. Was macht sie so speziell?
In unserer Broschüre versuchen wir, zu den verschiedenen Themen, die den Green Deal ausmachen und die Farben-, Lack- und Druckfarben-Industrie betreffen, sämtliche Informationen aktuell zusammenzustellen. Die Leser finden neben Zeitleisten auch jeweils einen Problemaufriss und hilfreiche Links, um sich mit dem jeweiligen Thema gründlich auseinanderzusetzen. Zum Green Deal haben wir sehr viel in der politischen Positio nierung und bieten auch viele Informationen zu den speziellen Themen. Aber mit dem „How to Green Deal“ haben wir jetzt das erste Mal eine Übersicht über alle Themenfelder, die speziell den Geschäftsleitungen helfen soll, den Überblick zu bewahren, um in dieser Flut von Regulatorik nicht unterzugehen. Ergänzend haben wir Checklisten hinzufügt, mit denen man sich auf die Umsetzung der jeweiligen Maßnahmen entsprechend vorbe reiten kann und Antworten findet auf Fragen wie „Was betrifft mich und was nicht?“ oder „Wo stehen wir konkret in den einzelnen Bereichen?“.
In einem Jahr kann zwar viel passieren, aber warum musste nun gleich wieder eine komplett neue Ausgabe erstellt werden?
Ja, bei dem ganzen „Green Deal“-Block passiert extrem viel in kurzer Zeit. Man kann scherzhaft sagen „einmal geblinzelt, und schon hat man zwei regulatorische Veränderungen verpasst“. Man konnte merken, dass die Kommission am Ende der Legis latur natürlich versucht hat, noch möglichst viel durchzubringen. Also hat sich wirklich viel geändert; Dinge, die wir in der ersten Auflage nur annehmen oder aufzeigen konnten, sind nun eine ganze Ecke weitergekommen im legislativen Prozess. Höchste Zeit also, jetzt nochmal einen aktuellen Stand zu bringen und am Ende der Legislatur festzuhalten, was noch offen und was ganz konkret abgeschlossen ist.
Worin unterscheidet sich die neue Version?
Nennen Sie uns einige Arbeitsschwerpunkte. Wir haben gerade im Bereich CLP mittlerweile einen finalen Stand erreicht, und auch bei den Nachhaltigkeitsthemen ist einiges klarer geworden oder wurde gar abgeschlossen. Hier haben wir viel aktualisiert. Im Verpackungsrecht, konkret bei der Verpackungsverordnung PPWR, wissen wir deutlich mehr und auch beim Ökodesign, beim ökologischen Fußabdruck oder in der Taxonomie waren Aktualisierungen nötig. Für diese Konkre t isierungen haben wir auch viele Verlinkungen ergänzt oder aktualisiert, so dass jetzt ein sehr schöner Überblick für fast jedes Thema zu Stande gekommen ist.
Sie haben mit dem Klebstoffverband (IVK) einen Partner ins Boot geholt. Warum?
Es hat sich sehr bewährt, Synergien mit anderen Verbänden zu suchen, die auch Formulierer vertreten, und mit dem IVK arbeiten wir bereits in einigen Bereichen sehr gut zusammen. Gerade beim Green Deal, wo wir eine ungeheure Breite an Themen abdecken müssen und eine Vielzahl von Experten brau chen, bietet es sich an, mit verwandten Verbänden zusammen zu arbeiten. Der IVK kann hier sicherlich in einigen Teilen von unserer Expertise profitieren, wir umgekehrt konnten einige Dinge mit aufnehmen, in denen der IVK stark engagiert ist und eine ergänzende Expertise mitbringt. So ist beispielsweise ein neues Kapitel zum Thema Ökobilanzierung entstanden. Außerdem ist es natürlich sinnvoll, wenn vergleichbare Sektoren auch bei der Auslegung gleich vorgehen.
Außerdem hat der VCI erneut Kapitel beigetragen. Wie erschließt sich diese Kooperation? Wir haben ja mit dem VCI eine gewisse und eingeübte Arbeits teilung, damit wir als VdL keine Themen doppelt behandeln und uns auf die Themen konzentrieren, die für Lacke und Farben spezifisch relevant sind, während der VCI horizontale Themen betreut. Aber gerade hier wollten wir ein Update und einen Überblick für unsere Mitgliedsunternehmen bieten. Daher haben wir schon in der ersten Ausgabe mit VCI-Experten zusammen gearbeitet, wo der VCI die volle Expertise hat – Stichwort Taxonomie, Stichwort CBAM, Stichwort Klimagesetzgebung. Auch hier war eine Überarbeitung nötig, man bekommt ja fast täglich in den Medien mit, dass sich vor allen auch bei der Klimagesetz gebung viel tut.
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