Lacke & Farben aktuell

Serie: Unfälle vermeiden – Teil 2 Witterungsbedingte Unfälle

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Bereits seit einigen Jahren ist der VdL Kooperationspartner der BG RCI bei deren Präventionsstrategie „Vision Zero. Null Unfälle – Gesund Arbeiten!“ und hat sich damit den in der Strategie definierten Zielen angeschlossen. So sollen die Mitgliedsunternehmen bei einer signifikanten Senkung des Arbeitsunfallrisikos und einer Minimierung der Arbeitsunfälle unterstützt werden. Im Rahmen dieser Arbeiten findet auch eine Betrachtung der für die Lack- und Druckfarbenindustrie relevanten Unfallrisiken statt.

Als weiteres Schwerpunktthema neben der elektrostatischen Aufladung, mit der wir uns im letzten Heft (WSF 22) befasst hatten, haben Experten der Branche kürzlich passend zur Jahreszeit witterungsbedingte Unfälle identifiziert. Eine Sensibilisierung der Mitgliedsunternehmen soll dazu beitragen, Unfälle im Herbst und Winter zu reduzieren. Etwa jeder fünft e Arbeitsunfall in Deutschland fällt unter die Kategorie Stolper-, Rutsch- und Sturzunfälle (SRS), oft mit schweren oder langfristigen Folgen – Tendenz steigend. Damit bilden SRS-Unfälle die zweithäufigste Unfallart. Viele dieser Unfälle ereignen sich in Herbst und Winter, wenn wetterbedingte Risikofaktoren gesammelt auftreten können. Zu erwähnen sind hier insbesondere die Faktoren Dunkelheit, Regen, Nebel, Schnee und Glatteis. Neben den Freiflächen in den Unternehmen sind insbesondere auch die Wege zur Arbeit und zurück und damit auch Straßenunfälle relevant. Aber auch im Außendienst, zum Beispiel auf Parkplätzen von Hotels oder bei Kunden, können Gefahren lauern. Mit der Thematik witterungsbedingter Unfälle befasst sich auch die BG RCI, beispielsweise in ihrer Veröffentlichung „Sicherheit auf allen Wegen – 8 Lebensretter für ihren Arbeitsweg“.

Um entsprechende Unfälle im Herbst und Winter zu vermeiden, sollte stets an die Witterungsbedingungen angepasstes Schuhwerk getragen werden und insbesondere im Freien auf Treppen und Stufen besondere Aufmerksamkeit gelegt werden. Der Handlauf sollte beim Treppensteigen immer genutzt werden. Im Herbst und Winter lohnt es sich besonders, die Umgebung genau zu beobachten – Haben sich Gehwegplatt en gehoben? Haben sich Eis- oder Schneeflächen gebildet? Hat sich nasses Laub angesammelt? Und nicht zuletzt gilt es natürlich, den eigenen Fahrstil anzupassen.

Neben dem persönlichen Verhalten bezüglich Unfallvermeidung gibt es jedoch auch einige Besonderheiten, die Unter nehmen zu beachten haben: So ist gerade in der dunklen Jahreszeit für eine angemessene Beleuchtung zu sorgen. Verschmutzungen durch Nässe, Laub oder ähnliches sollten sofort beseitigt werden, um eine Rutschgefahr zu minimieren. Auch auf rechtzeitigen Winterdienst ist zu achten.

Zusätzlich führt im Straßenverkehr häufig Nebel zu vermeid baren Auffahrunfällen; so ist insbesondere die Beleuchtung zu berücksichtigen, bei der sich bei der Einstellung „Automatisch“ die Rückleuchten bei Nebel teilweise nicht einschalten. Der Sensor erkennt zwar Dunkelheit, häufig jedoch nicht Nebel. Das manuelle Einschalten der Beleuchtung kann Auffahrunfälle verhindern.

Eine Beachtung dieser Hinweise und eine Sensibilisierung der Mitarbeiter trägt dazu bei, das Risiko eines Stolper- Rutsch-, Sturz- oder Autounfalls aufgrund der Witterung soweit wie möglich zu minimieren. Hierzu empfiehlt sich auch die Check liste „Vermeidung von Stolper- und Sturzunfällen“ sowie das Merkblatt „Auf Nummer sicher gehen – Stolpern, Rutschen und Stürzen vermeiden“ der BG RCI.

Abschließend sei auf eine weitere jahreszeitbedingte Gefährdung im Winter hingewiesen – die Weihnachtsbeleuchtung: Ob Sie den Weihnachtsbaum schmücken oder ein Winterwunderland kreieren, denken Sie beim Aufhängen von Lichterketten an die Sicherheit! Kerzen, Teelichter o.ä. sollten auch zur Weihnachtszeit in Arbeitsstätten – sowohl in Laboren als auch in Büroräumen – nicht angezündet werden.

 

Unterstützung bei der Sensibilisierung der Mitarbeiter zum Thema Arbeitssicherheit kann der Informationsordner „Verantwortung übernehmen – Sicher Arbeiten in der Lack- und Druckfarbenindustrie“ bieten, den der VdL gemeinsam mit der BG RCI im Rahmen der Vision Zero- Kooperation erstellt hat und der für alle Mitgliedsunternehmen kostenlos über die Geschäftsstelle zu beziehen ist. stelle zu beziehen ist.


 

Kathrin Mohr

Technische Referentin für die Themen
Druckfarben, Pulverlacke, Autoreparaturlacke,
Umweltschutz, Arbeits- und Anlagensicherheit

Tel.: 069 2556 1708
eMail: mohr@vci.de