Über 100 Teilnehmer besprechen auf der Jahresversammlung 2022 in Baden-Baden die wichtigsten Themen der Lack- und Druckfarbenbranche - Neue Mitglieder im Präsidium
Nach zwei Jahren digitaler Veranstaltungen war es endlich wieder so weit: Die Lack- und Druckfarbenindustrie traf sich zu ihrer ordentlichen Mitgliederversammlung. Baden-Baden war Tagungsort der VdL-Veranstaltung, zu der am 18. Mai 2022 mehr als 100 Personen aus 68 Firmen gekommen waren.
Der Kurort am Schwarzwald war von der gastgebenden VdL-Bezirksgruppe Baden-Württemberg bereits für die Mitgliederversammlung 2020 vorgesehen, die dann aber wegen der Covid19-Pandemie abgesagt und digital nachgeholt werden musste. Auf die Teilnehmer aus den rund 200 Mitgliedsunternehmen der Lack- und Druckfarbenindustrie wartete ein umfassendes Programm: Los ging es bereits am Vortag mit ersten Treffen der Fachgruppen Bautenanstrichmittel, Druckfarben und Holzlacke, auf denen die drängendsten Themen der Branche besprochen wurden. Vor allem der Green Deal der EU und die neue Chemikalienstrategie wurden diskutiert, aber auch die deutsche Druckfarbenverordnung und die Biozidgesetzgebung waren komplexe Punkte. Zeit zum Auftanken und Verschnaufen gab es dann beim traditionellen Gesellschaftsabend: Das benachbarte Festspielhaus bot einen feierlichen Rahmen, um bei einem gemeinsamen Abendessen auf der Theaterbühne auch Kultur zu genießen.
Offiziell startete die Versammlung am Mittwochmorgen: Vizepräsident Robert Fitzka begrüßte in Vertretung des verhinderten VdL-Präsidenten Peter Jansen die Teilnehmer sowie Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums, des Handels und weiterer Verbände. In seiner Rede strich Fitzka die schwierigen Monate heraus, denen sich viele Firmen in der Covid19-Pandemie ausgesetzt sahen. Selbst Gewinner der Corona-Krise litten zuletzt unter galoppierenden Rohstoffpreisen und belasteten Lieferketten. Der Ukraine-Krieg tue ein Übriges, auch mehrere Farbenhersteller haben Geschäftsbeziehungen in die Ukraine oder nach Russland und litten nun unter dem Konflikt. Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Kanert vertiefte anschließend die politischen Themen und erläuterte die wichtigsten Projekte und Tätigkeit des VdL. Nach der einstimmigen Entlastung des Vorstands standen Personalien auf dem Programm. So wurden Dr. Carl Epple (Epple Druckfarben AG) und Klaus-Georg Gast (Axalta) mit großer Mehrheit in das Präsidium gewählt. Christian Wiemer (Geholit + Wiemer) wurde für seine vielseitigen Tätigkeiten im VdL zum Ehrenmitglied ernannt.
Anschließend konnte Berthold Welling, Abteilungsleiter Recht und Steuern beim VCI, als Keynote-Speaker zum Thema „Lieferkettensorgfaltspflichten in Deutschland und Europa“ gewonnen werden, der den Zuhörern das neue Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz vorstellte.
„Social Media für den Mittelstand - Fluch oder Segen?“ lautete der Vortrag von Patrick Schmidt-Kühnle. Der Kommunikator stellte die Struktur der Social-Media-Kanäle von BASF SE vor und zeigte wie mittelständische Firmen deren Erfahrungen nutzen können. Auf einer lebhaften Podiumsdiskussion wurde das umfassende digitale Thema anhand von Best-Practice-Beispielen aus der Branche diskutiert.
Abschließend dankte Martin Kanert für das rege Interesse und stellte fest „wie wichtig und wohltuend es ist, sich wieder persönlich begegnen zu können“. Er lud zum nächsten Treffen in den hohen Norden ein: 2023 wollen sich die Mitglieder in Lübeck treffen. (AS)