Mit dem anstehenden Jahreswechsel knallen in Brüssel nicht nur die Sektkorken, auch die zweite Halbzeit der fünfjährigen europäischen Wahlperiode wird eingeläutet. Der EU-Kommission bleibt folglich nicht mehr viel Zeit zu beweisen, dass der europäische Green Deal nicht nur mit der heißen Nadel gestrickten Transformationsvisionen ein Zuhause gibt, sondern auch nach-haltige wirtschaftspolitische Chancen eröffnen kann. Wahrscheinlich ist dies einer der Gründe, warum die Menge, der in Brüssel zuletzt angestoßenen Initiativen und Regelungen, kaum mehr überschaubar ist. Schließlich wurde der Green Deal ursprünglich als Wachstumsstrategie vorgestellt.
Mit dem sehr ehrgeizigen Arbeitsprogramm für das Jahr 2022 könnte also eine erste Vorentscheidung darüber fallen, ob die EU-Kommission mit dem Green Deal Europa den Stempel der Zukunftsfähigkeit aufdrücken kann, oder ob die Granden um Ursula von der Leyen und Frans Timmermans mit getrübter Champagnerlaune ins Jahr 2023 gehen müssen.