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Farbenindustrie befürchtet Preiserhöhungen wegen Maut auf Bundesstraßen

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Die deutsche Farbenindustrie schaut der zum 1.Juli 2018 anstehenden Ausweitung der Lkw-Maut auf Bundesstraßen mit Sorge entgegen. Verlautbarungen aus dem Transportgewerbe lassen befürchten, dass die Kosten an Verbraucher und Industrie weitergegeben werden sollen.

Die deutsche Lack-, Farben- und Druckfarbenindustrie blickt der Ausweitung der Lkw-Maut auf Bundesstraßen mit Sorgen entgegen. Wenn zum 1. Juli 2018 die Maut für Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen Gesamtgewicht flächendeckend auch auf Bundesstraßen ausgeweitet wird, erhöht sich nicht nur das Netz der abgabepflichtigen Straßen und Routen um rund 40.000 Kilometer. Mit den zum 1. Januar 2019 geplanten folgenden neuen Gebührensätzen folgt ein zusätzlicher und teurer Veränderungsschritt für das Gütertransportgewerbe in Deutschland. Insgesamt geht es laut dem Wegekostengutachten des Bundes um Mehrkosten von 2,5 Milliarden Euro pro Jahr.

Auch wenn noch nicht alle Einzelheiten zur Umsetzung abschließend sind, verursachen die geplanten Änderungen bereits große Unruhe im Transportgewerbe und drohen nun auf Industrie und Verbraucher durchzuschlagen. Schon jetzt werden Stimmen laut, nach denen die Kosten nicht bei den Transportunternehmen verbleiben, sondern auf Industrie und Verbraucher umgelegt werden sollen.

Solchen Plänen erteilt der Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie eine klare Absage: „Gerade die mittelständischen Hersteller von Lacken und Farben in Deutschland sind auf ein funktionierendes und bezahlbares Transportwesen angewiesen, weil sie in der Regel über keinen eigenen Fuhrpark verfügen. Es kann nicht sein, dass der Mittelstand allein die Mehrkosten in Milliardenhöhe übernehmen soll“, wendet sich Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Engelmann gegen  Forderungen aus dem Transportgewerbe. Schon jetzt müssen die Hersteller von Farben und Lacken hohe Frachtkosten für das Versenden ihrer Waren bezahlen, teilweise sind sie mit Engpässen und Verzögerungen konfrontiert. Hintergrund sind ein immer wiederkehrender Mangel an Frachtraum und Frachtführern, so Engelmann. Vor allem beim Nachwuchs gebe es hier Quantitäts- und Qualifikationsprobleme.

Die Lack- und Druckfarbenbranche kämpft zurzeit selbst mit einer schleppenden Konjunktur und stark steigenden Herstellungskosten wegen einer Preisrallye an den Rohstoffmärkten. Drohende Preiserhöhungen im Güterkraftverkehr und bei der Logistik könnten von vielen Unternehmen daher kaum noch verkraftet werden, betont Engelmann. Schließlich sollen die Milliarden ja auch wieder in den Ausbau des Straßennetzes fließen und damit den Transporteuren unmittelbar zugutekommen.

Der Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e. V. (VdL) repräsentiert über 180 zumeist mittelständische Lack-, Farben- und Druckfarbenhersteller in Deutschland. Im VdL sind über 90 Prozent des Industriezweiges organisiert. Die Branche setzte 2016 rund 8 Milliarden Euro um und beschäftigt circa 25.000 Mitarbeiter.

Pressekontakt:

Alexander Schneider
Leiter Kommunikation
Verband der deutschen
Lack- und Druckfarbenindustrie e. V.
Telefon: 069 2556-1707
E-Mail: schneider[at]vci.de
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