Lacke & Farben aktuell

Farben und Lacke in schwierigem Umfeld

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Entwicklung der Farben- und Lackproduktion 2018-2019 (Mengen) im Vergleich zum Vorjahresquartal

Der Markt für Farben und Lacke bleibt weiterhin schwierig. Auch die neuesten Konjunkturzahlen zeigen im dritten Quartal keine Aussicht auf Besserung. Schuld ist die gesamtwirtschaftliche Lage.

So ist das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im dritten Quartal um lediglich 0,1 % gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Damit ist die Wirtschaft knapp einer technischen Rezession entkommen. Impulse kamen nach wie vor von privaten und öffentlichen Konsumausgaben. Gestiegen sind zuletzt auch die Exporte, die Importe lagen in etwa auf Vorquartalsniveau. Ungeachtet eines gesunkenen Auslastungsgrades sind die gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten weiter relativ gut ausgelastet.

Die wirtschaftliche Lage wird sich in der nächsten Zeit wohl nicht nachhaltig bessern. Die wichtigsten Sektoren des Verarbeitenden Gewerbes wie die Pkw-Produktion, der Maschinenbau, die Elektroindustrie sowie die Herstellung von Metallerzeugnissen werden auch im kommenden Jahr deutliche Rückgänge von -4 bis -8 Prozent verzeichnen. So ist auch zu erwarten, dass das Bruttoinlandsprodukt 2020 nur um höchstens 1 Prozent wachsen wird und das auch nur weil es im Vergleich zu 2019 eine höhere Zahl an Arbeitstagen gibt.

Seit 2018 beobachten wir bei der Produktion von Lacken und Farben ein negatives Wachstum. So betrugen die Rückgänge in den einzelnen Quartalen zwischen minus 0,6 und minus 4,5 Prozent. 2019 wird die Herstellung unserer Produkte nach unserer Einschätzung in etwa 2,4 Prozent niedriger liegen als im Vorjahr.

Die Erwartungen für 2020 sind sehr verhalten, da sich in wichtigen Abnehmerbereichen der industriellen Sektoren die Lage zunächst noch nicht verbessern wird. So wird mit einem ähnlichen Rückgang des Marktes von 2,5 Prozent wie 2019 gerechnet.

BAUTENFARBEN

Der Markt für Bautenfarben entwickelte sich immer noch besser als der Gesamtmarkt – er liegt nur leicht im Minus, 2019 und 2020 werden nach unserer Einschätzung rund 1 Prozent weniger Produkte nachgefragt werden. Der DIY-Markt, der in den vergangenen Jahren mit deutlichen Rückgängen zu kämpfen hatte, erweist sich als einigermaßen stabil. Im Profi-Bereich kam es hingegen zu leichten Rückgängen vor allem bei den Fassadenfarben, aber auch bei den Lacken und Lasuren. Die Innenwand-Dispersionsfarben, Spachtel und Putze liefen demgegenüber deutlich besser.

HOLZMARKTSEKTOR

Im Holzmarktsektor war der Markt stark beeinflusst von der negativen Konjunktur in der Möbelindustrie. Nur die Küchen- und Büromöbelhersteller konnten ihre Umsätze leicht steigern. Insofern ist für 2019 von einem Minus von 2,4 Prozent auszugehen, das sich 2020 noch etwas verstärken wird.

AUTOSERIENLACKE

Die Nachfrage nach Autoserienlacken leidet immer noch unter der sehr schwachen Konjunkturlage in wichtigen Exportländern. Die Ausfuhren von Fahrzeugen schrumpften im Jahr 2019 zuletzt um mehr als 10 Prozent, bedeutende Märkte wie z.B. China beeinflussten das Ergebnis ganz erheblich. Für 2020 ist zunächst noch keine Besserung zu erwarten. So wird der Markt für Autoserienlacke nochmals um 7 Prozent zurückgehen.

AUTOREPARATURLACKE

Der Markt für Autoreparaturlacke ist 2019 mengenmäßig um rund 2 Prozent geschrumpft. Neben der nachlassenden Tendenz Unfallschäden reparieren zu lassen, macht sich auch die schwächere Nachfrage bei Nutzfahrzeugen, Karossen und Bussen bemerkbar. Immerhin rund ein Drittel der Autoreparaturlacke gehen in diesen Sektor.

INDUSTRIE

In der allgemeinen Industrie ist neben der Herstellung von Metallerzeugnissen vor allem der Maschinenbau stark eingebrochen. Es ist zu erwarten, dass die Schwäche auch im kommenden Jahr noch anhalten wird.

DRUCKFARBEN

Die Marktlage bei den Druckfarben hat sich im Jahresverlauf weiter verschlechtert, vor allem in dem Bereich der Publikationen. Auch im Jahr 2020 wird der Rückgang der Nachfrage nach Druckfarben insgesamt rund 3 Prozent betragen.

Inwieweit sich 2020 die Marktlage unserer Industrie im Laufe der zweiten Jahreshälfte wieder bessern wird, hängt natürlich auch sehr stark vom weltpolitischen Umfeld ab, insbesondere ist eine liberale Handelspolitik entscheidend, damit sich unsere exportorientierte Industrie wieder besser entwickeln kann.