In dieser Rubrik lassen wir den Blick auf den Verband von außen zu. Hier können uns Autoren etwas ins Stammbuch schreiben, auch mal mit dickem Buntstift. Diesmal Matthias Georg Baumberger, Direktor des Verbandes der Schweizerischen Lack- und Farbenindustrie (VSLF).
Unsere gemeinsame Sprache und unsere Kulturregion D-A-CH-FL verbinden: Als Vertreter der Farbenindustrie der Schweiz und des Fürstentum Liechtensteins ist diese Zusammenarbeit für mich seit fast 15 Jahren – und für die beiden Verbände von Anfang an – von großer Bedeutung. Der Größenunterscheid ist freilich enorm, ich rede gerne vom Verhältnis 10:1 – nicht im Fußball, sondern im Größenverhältnis des Marktes. Trotz dieses Unterschieds haben wir mehr gemeinsam als wir manchmal denken – und genau hier sehe ich ein schönes Potential für die weitere Vertiefung unserer wertvollen Zusammenarbeit.
Miteinander für den Industriestandort
Beginnen wir bei der ausgewogenen Struktur unserer Industrie zwischen oftmals familiengeführten mittelständischen Industriebetrieben und internationalen Konzernen: Gerade auch in der politischen Arbeit unseres Verbandes, eines unserer Steckenpferde, zahlt sich dies immer wieder aus. Es braucht beide, vielleicht können gerade in diesem Bereich der VdL und der VSLF gemeinsam auch auf europäischer Ebene diese Vorteile noch stärker aufzeigen. Wenn uns dies gelingt, sind wir stark für unsere Industriestandorte, eines zentralen Pfeilers unseres Wohlstands. Ein schönes Beispiel dafür war unsere fein austarierte Zusammenarbeit für die Druckfarbenindustrie im vergangenen Jahr zum Thema Schweizer Bedarfsgegenständeverordnung. Die vom VdL geführten europäischen Gremien zusammen mit unserer politischen Arbeit in der Schweiz. Ein großer Mehrwert für unsere beiden schweizerischen Druckfarbenmitglieder und ein Bespiel ausgezeichneter Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg.
Berufsbildung
Die duale Berufsbildung ist ein zentraler Erfolgsfaktor unserer Mitglieder in Deutschland, Österreich, der Schweiz und dem Fürstentum. Kombiniert mit den ausgezeichneten Universitäten und Fachhochschulen in den Ländern, sind sie ein zentraler Erfolgsfaktor für unsere Standorte, die wir noch vertiefter gemeinsam verteidigen und aufwerten sollten.
Nachhaltigkeit
Neben der politischen Arbeit liegt eine der Stärken des VSLF sicherlich im Bereich der Nachhaltigkeit, z. B. im Berechnen des ökologischen Fußabdruckes unserer Mitglieder und – wo gewünscht – in der freiwilligen CO2-Kompensation mit hochwertigen Projekten (www.kmuclima.org). Vielleicht wäre diese immer wichtiger werdende Thematik ein Ort für eine weitere Zusammenarbeit?
Verschieden und doch ähnlich, groß und klein, genau dies macht die Zusammenarbeit zwischen dem VdL und dem VSLF solide und wertvoll, denn was für die Industrie gilt, kann uns Verbänden nur recht sein.
Der Verband der Schweizerischen Lack- und Farbenindustrie (VSLF),
gegründet 1907, ist der nationale Wirtschaftsfachverband der Lack-, Farben- und Druckfarbenindustrie. Die von ihm vertretenen rund 90 Mitglieder erzielen einen Umsatz von rund drei Milliarden Schweizer Franken jährlich und beschäftigen ca. 4500 Mitarbeitende.
