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CEPE-Kampagne

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#CoatingsNeedPreservatives #FarbenBrauchenSchutz

Mit einer Social-Media-Kampagne hat der europäische Farbenverband CEPE auf die Problematik bei der Genehmigung von Konservierungsmitteln aufmerksam gemacht. Auch die VdL-Unternehmen können die Inhalte für sich nutzen.

Hersteller und Anwender von Farben, Lacken und Druckfarben stehen vor einer großen Herausforderung, was die künftige Verfügbarkeit von Konservierungsmitteln in Europa angeht. Wasserbasierte Produkte benötigen Konservierungsmittel, um das Wachstum von Mikroorganismen im Gebinde und auf dem Endprodukt zu verhindern. Ohne Konservierungsmittel wird die Zahl der Produktabfälle zunehmen und ein häufigerer Neuanstrich erforderlich sein. Dies steht in direktem Widerspruch zu den grünen und kreislauforientierten Zielen der EU.

Heute gibt es nur noch eine Handvoll Konservierungsmittel für die Industrie, und die Situation wird sich voraussichtlich weiter verschlechtern. Auf diesen Umstand haben der europäische Farbenverband CEPE und der VdL in einer Aktionswoche Ende Februar mit der Kampagne #CoatingsNeedPreseratives hingewiesen und ihre Forderung nach einer Lösung erneuert. Eingebettet in die bisherigen und zukünftigen Anstrengungen, diente die Aktionswoche insbesondere der Themenplatzierung in den sozialen Medien und in der Presse.

Sebastian Kraußlach, Public Affairs Manager von CEPE:

„Die engagierte Zusammenarbeit des gesamten Netzwerkes während der Kampagne war eine sehr schöne Erfahrung und unterstreicht die Themenbedeutung, die es weiter zu steigern gilt. Eindeutig hat die Aktionswoche dazu beigetragen, ein Presseecho und einen digitalen Fußabdruck zu erzeugen.“

Damit seien Anknüpfungspunkte für weitere Aktionen gesetzt und Gespräche in verschiedenen Ländern mit Ministerien vereinbart. Die Kampagne können Unternehmen aber auch direkt unterstützen und das Material auf der Kampagnen-Website benutzen. „Sagen Sie den Kommunalpolitikern, wo der Schuh drückt, wenn sich die Gelegenheit bietet. Das wird helfen, weitere Aufmerksamkeit zu erzeugen und notwendige Lösungen zu forcieren.“

Was ist das Problem?
Zum einen haben die Anforderungen der Biozidprodukte-Verordnung (BPR) ein langwieriges und kostspieliges System geschaffen, bei dem die Hersteller nur selten neue Stoffe auf den Markt bringen. Zum anderen wird durch das BPR-Überprüfungsprogramm die Zahl der vorhandenen Konservierungsstoffe – ohne eine Folgenabschätzung, die die Verfügbarkeit berücksichtigt – verringert. Drittens besteht eine komplexe regulatorische Abhängigkeit zwischen der harmonisierten Einstufung (CLH-Verfahren der CLP-Verordnung) und der derzeitigen Bewertungspraxis im Rahmen der BPR. Dies führt zu einem De-facto-Verbot einiger Konservierungsstoffe, so Kraußlach.

Was kann getan werden?
Die Situation könnte durch die Einführung eines gesamtheitlichen Ansatzes im Bewertungsprozess gelöst werden, der die Vorteile von Konservierungsmitteln und ihre Bedeutung für viele relevante Anwendungen berücksichtigt. Darüber hinaus müssen Maßnahmen auf einer Gesamtrisikobewertung beruhen und nicht nur auf einer einfachen Anpassung an den CLH-Prozess, und es wäre von entscheidender Bedeutung, dies bei den Risikobewertungen in der Phase der Produktzulassung zu berücksichtigen.

Weitere Informationen zur Kampagne finden Sie hier.


Sebastian Kraußlach
ist Public Affairs Manager bei CEPE
s.krausslach@cepe.org