Die positiven Erwartungen, die wir zum Jahreswechsel 2016/2017 hatten, sind leider nicht erfüllt worden. Dabei lief die Konjunktur im Baugewerbe gut. Sowohl im Wirtschaftsbau als auch im privaten Wohnungsbau ist die Zahl der Aufträge weiter gewachsen. Erst zuletzt sind die Baugenehmigungen wieder weniger geworden. Neubauten sind jedoch nur noch zu einem geringen Anteil für die Umsätze von Bautenfarben bestimmend. Zwischen 70 und 80 Prozent des Geschäfts entfallen vielmehr inzwischen auf die Renovierung und Instandsetzung. In diesem Sektor hat sich offensichtlich in der ersten Jahreshälfte für die Lack- und Farbenbranche nicht genügend getan, obwohl das Malerhandwerk eigentlich von einer ordentlichen Auslastung berichtet.
Das weiterhin schwache Geschäft bei den Wärmedämmungen verursachte eine geringere Nachfrage bei den Fassadenfarben und Putzen, die Innenwandfarben gingen in der Menge ebenfalls zurück – hier war auch gerade im Do-it-yourself- Bereich (DIY) ein besonders schleppendes Geschäft zu verzeichnen. In der Menge kam es hier zu Rückgängen von sogar mehr als fünf Prozent. Alleine die Silikonharzputze konnten Zuwächse um die zwei Prozent erzielen.
Noch deutlicher schrumpfte der Markt bei den Bautenlacken und -lasuren. Hier gab es Rückgänge im Vergleich zum Vorjahr von mehr als 7 Prozent vor allem bei den professionellen Verarbeitern. Aber auch der DIY-Sektor hatte eine schwache Geschäftsentwicklung zu verzeichnen. Inzwischen gibt es viele Anzeichen für eine Besserung, erste Zahlen deuten auf eine Belebung beim Absatz von Bautenfarben in der zweiten Jahreshälfte hin. Es ist jedoch fraglich, ob die negative Entwicklung der ersten Jahreshälfte bis zum Jahreswechsel noch aufgeholt werden kann. Der Grund hierfür ist von den Herstellern kaum zu beeinflussen: Zumindest im Profibereich wird es dazu vermutlich nicht die nötigen Verarbeitungskapazitäten seitens der Maler geben.